Leseprobe "Skull 6: Im Namen des Ares"
Stefan Burban • 12. Juli 2024
Derzeit bereiten der Atlantis Verlag und ich die Veröffentlichung des 6. Skull-Bandes "Im Namen des Ares" vor.
Zur Einstimmung hier eine kurze Leseprobe (Vor-Lektorat):
Flottenadmiral Dexter Blackburn schritt hoch erhobenen Hauptes auf die Flaggbrücke der Normandy. Das Großschlachtschiff führte einen Kampfverband aus mehr als fünfhundert Schiffen an, die sich derzeit im Didase-System sammelten. Es war unbewohnt, abgelegen und lediglich zwei kurze Sprünge von Tirold entfernt.
Eine zweite Flotte mit ähnlicher Zusammenstellung unter dem Kommando von Vizeadmiral Geoffrey Lord Hastings auf der Pompeji sammelte sich derzeit im Lendra-System. Der Angriff auf Tirold würde von zwei Seiten erfolgen und den Gegner mit heruntergelassenen Hosen erwischen – so jedenfalls die allgemeine Hoffnung.
Dexter stellte sich demonstrativ breitbeinig vor den Holotank. Der Flagglieutenant Daniel Dombrowski zu seiner Linken und Major Melanie St. John zur Rechten.
Er senkte die Stimme. „Gibt es Neuigkeiten vom RIS?“
Melanie schüttelte verhalten den Kopf. „Nichts, seit dem letzten Briefing. Der Geheimdienst behält Tirold ununterbrochen im Auge. Gorden hat es seither nicht geschafft, seine Streitkräfte vollständig zu versammeln. Mehr als die Hälfte ist noch auf dem Weg und innerhalb der nächsten vier Wochen nicht zu erwarten. Außerdem leidet er mittlerweile unter Nachschubproblemen. Der RIS geht von einer siebzigprozentigen Erfolgsquote für die Offensive aus.“
Dexter atmete tief auf. „Wollen wir mal hoffen, dass er damit richtig liegt.“ Er sah sich in der Runde um. Auf der Flaggbrücke der Normandy herrschte eine Aura gespannte Erwartung. Er konnte es ihnen nicht verdenken. Der Angriff auf Tirold war das größte Ding seit der Schlacht um Selmondayek. Sollten sie erfolgreich sein, würde dem Königreich ein resourcenreiches System zufallen mit hoher Bevölkerungsdichte und darüber hinaus eine vorgeschobene Basis für weitere Vorstöße ins feindlich besetzte Gebiet.
Dexter bemühte sich, eine positive Ausstrahlung zu verbreiten. „Tirold ist ein wichtiger Mosaikstein“, verkündete der Flottenbefehlshaber. „Sorgen wir dafür, dass er fällt.“ Er hob den Kopf und sagte lediglich ein weiteres Wort: „Beginnen!“
Es kam Bewegung in die Offiziere. Wo zuvor Ruhe herrschte, da breitete sich nun kontrolliertes Chaos aus. Und die Schiffe der Kampfgruppe aktivierten simultan den Antrieb.

Der Atlantis Verlag hat über den Winter die Ebook-Preise für die zwei Ruul-Prequel und 10 Episoden der Ruul-Hauptserie gesenkt: Der Ruul-Konflikt-Prequel 1 + 2 = jeweils 4,99 Euro statt 8,99 Euro Der Ruul-Konflikt 1 - 5 = jeweils 4,99 Euro statt 8,99 Euro Der Ruul-Konflikt 6 - 10 = jeweils 6,99 Euro statt 8,99 Euro

Blockadekreuzer der Drake-Klasse (wird nur von der Solaren Republik eingesetzt). Kampfschiff, das vorwiegend zur Belagerung einer feindlichen Welt oder zur Blockade eines oder mehrerer Lagrangepunkte eingesetzt wird. Verfügt als Hauptbewaffnung über zwei schwere Strahlengeschütze im Bug. Hier: die SRS Sir Francis Drake

Derzeit bereiten wir die Veröffentlichung des 11. Imperium-Bandes "Waffenbrüder" vor. Wir hoffen, dass das Ebook noch im Oktober erscheint. Taschenbuch und Hörbuch erscheinen wie immer etwas später. Hier zum Einstieg eine kurze Textstelle: Lieutenant General Finn Delgado war inzwischen in die Jahre gekommen. Das konnte nicht einmal er abstreiten. Dennoch fühlte er sich wie ein Jüngling, der nur halb so viele Jahre zählte. Vor allem, wenn er aus diesem stickigen Büro herauskam, in dem er mehr Zeit verbrachte, als zu Hause. Solche Missionen liebte er. Wenn er endlich zur Abwechslung das Kommando einer Einheit Schattenlegionäre übernehmen konnte. Finn musste einfach ehrlich zu sich selbst ein. Er war kein Schreibtischtäter, sondern ein Mann der Tat. Finn Delgado war Soldat durch und durch. Finn ging die Reihe an Schattenlegionären ab, die die Besucher von der Tribüne mit den Würdenträgern trennte. Zu ihrer Unterstützung war eine Abteilung Drizil-Elitekommandos abgestellt worden. Die Elitetruppen der Drizilföderation waren als Reaktion auf die Schattenlegionen aufgestellt und ausgebildet worden. Finn wusste die noch nicht so recht einzuordnen. Er gab aber zu, dass sie in ihren weißen Panzerrüstungen einen imposanten Anblick boten. Ein ungewohnt lautes Knacken durchdrang seinen Helm. Jemand versuchte, eine Kommverbindung zu etablieren. Die ersten Worte, vermochte Finn nicht zu verstehen. Er brach seine Inspektion ab und ging ein wenig auf Abstand, in der Hoffnung, weitab der jubelnden Menschen und Drizil die Person auf der anderen Seite besser verstehen zu können. „Delgado … Delgado … hören Sie mich?“ „Valentine?“, erwiderte der General verdutzt. „Was ist denn los? Sie wirken ja total aufgelöst.“ Es folgte erneut eine Litanei an Worten, die der Oberbefehlshaber der Schattenlegionäre nicht verstand. Dann drei Begriffe, die an Klarheit nicht zu überbieten waren: „Angriff steht bevor!“ In diesem Augenblick wurde die Colossus von Torpedobeschuss eingehüllt. Die Explosionen überzogen den brandneuen Dreadnought vom Bug bis zum Heck. Kleine, wendige Flugobjekte zogen in Schwärmen an dem Kampfschiff vorbei. Weitere Detonationen deckten es ein. Der Dreadnought war eigentlich nicht für den Flug in einer Atmosphäre geeignet. Man hatte ihn nur zu Demonstrationszwecken und wegen des dramatischen Effekts tiefer sinken lassen. Nun hing das verdammte Ding über der zukünftigen Hauptstadt des Planeten und drohte abzustürzen. Die Steuerbordbreitseite wurde schwer getroffen und das gewaltige Kriegsschiff neigte sich auf dieser Seite bedenklich gen Boden. Finn biss sich auf die Unterlippe, befürchtete er schon das Schlimmste. Die Besatzung gewann jedoch den Kampf gegen die Schwerkraft. Die Fluglage der Colossus stabilisierte sich. Es gewann sogar langsam an Höhe. Unendlich vorsichtig, schob sich der Rumpf des Dreadnoughts durch die Wolkendecke Richtung Weltraum. Der unbekannte Feind war mit der Colossus aber noch nicht fertig. Unaufhörlicher Beschuss hämmerte auf bereits geschlagene Wunden ein. Ein Teil der gegnerischen Jäger drehte urplötzlich von der verwundeten Beute ab und griff die Stadt an. Ohne Mitleid oder Zögern bombardierten sie die Wohncontainer der Drizil. Bei allem Mitgefühl, bewegte den Anführer der Schattenlegionen in diesem Moment nur eines: „Holt den Präsidenten von der Bühne! Sofort!“