Imperium 11 - zu 50 % fertig - neue Leseprobe online
Stefan Burban • 29. Mai 2025
Das Manuskript des neuen (elften) Imperium-Romans mit dem Titel "Waffenbrüder" ist nun zu 50 % fertig.
Aus diesem Grund hier eine neue Leseprobe, frisch von meinem Arbeitsplatz:
Die Steuerbordbreitseite wurde schwer getroffen und das gewaltige Kriegsschiff neigte sich auf dieser Seite be-denklich gen Boden. Finn biss sich auf die Unterlippe, be-fürchtete er doch schon das Schlimmste. Die Besatzung ge-wann jedoch den Kampf gegen die Schwerkraft. Die Fluglage der Colossus stabilisierte sich. Es gewann sogar langsam an Höhe. Unendlich vorsichtig, schob sich der Rumpf des Dreadnoughts durch die Wolkendecke Richtung Weltraum.
Der unbekannte Feind war mit der Colossus aber noch nicht fertig. Unaufhörlicher Beschuss hämmerte auf bereits ge-schlagene Wunden ein. Ein Teil der gegnerischen Jäger drehte jedoch von der verwundeten Beute ab und griff die Stadt an. Ohne Mitleid oder Zögern bombardierten sie die Wohncontainer der Drizil.
Bei allem Mitgefühl, bewegte den Anführer der Schattenle-gionen in diesem Moment jedoch nur eines: „Holt den Präsi-denten von der Bühne! Sofort!“
Wie sich herausstellte, war die Anweisung gar nicht not-wendig. Die Schattenlegionäre zerrten den Präsidenten, seine Frau und dessen gesamten Stab recht unsanft von der Bühne und brachten die Gruppe hinter einer Pinasse in Si-cherheit.
Finn gesellte sich mit dem Gewehr im Anschlag dazu. Präsi-dent Donelly wollte in das Beiboot steigen, doch einer der Legionäre hielt ihn zurück. Finn packte den Mann grob an der Schulter. „Noch nicht. Wenn wir jetzt starten, pusten die uns vom Himmel, noch bevor wir den Orbit erreichen.
Die Luft- und Raumverteidigung der Drizil, obwohl völlig überrascht von dem brutal ausgeführten Angriff, begann zu reagieren. Der Himmel war plötzlich voller Jäger der Fle-dermausköpfe, die sich eine wüste Schlägerei mit den unbe-kannten Angreifern lieferten.
Die Drizil waren erheblich in der Überzahlt, es gelang ihnen aber dennoch kaum, die Stellung zu halten. Der Him-mel war erfüllt von einem Lichtermeer – schön und schreck-lich zugleich. Die Jagdgeschwader beider Seiten führten einen tödlichen Tanz auf. Energiestrahlen zuckten schein-bar ohne Plan und ziellos umher. Kampfmaschinen explodier-ten und ihre Überreste regneten brennend zur Oberfläche hinab.
Schwere Laserbatterien mischten sich vom Boden aus in den Kampf ein. Sie woben ein gewaltiges Netz und jeder Feind, der damit in Berührung kam, verging in einem Wimpern-schlag. Dermaßen schnell, dass der betreffende Pilot nicht bemerkte, was ihn getroffen hatte.
Die Kämpfe weiteten sich aus. Klobige Schiffe lösten sich aus dem Gefecht, scheinbar unbeteiligt. Finn war lange ge-nug Soldat, um einen Truppentransporter zu erkennen, wenn er einen sah. Er packte das Bolzengewehr in seinen Händen fester. Nun würden sie ihrem Feind bald Auge in Auge ge-genüberstehen.
Oberhalb der Wolken gab es eine immense Explosion. So groß, dass sie für ein paar Sekunden die Aufmerksamkeit aller am Boden fesselte.
Finn presste die Lippen aufeinander. Er hoffte nur, dass es nicht die Colossus erwischt hatte.

Blockadekreuzer der Drake-Klasse (wird nur von der Solaren Republik eingesetzt). Kampfschiff, das vorwiegend zur Belagerung einer feindlichen Welt oder zur Blockade eines oder mehrerer Lagrangepunkte eingesetzt wird. Verfügt als Hauptbewaffnung über zwei schwere Strahlengeschütze im Bug. Hier: die SRS Sir Francis Drake

Derzeit bereiten wir die Veröffentlichung des 11. Imperium-Bandes "Waffenbrüder" vor. Wir hoffen, dass das Ebook noch im Oktober erscheint. Taschenbuch und Hörbuch erscheinen wie immer etwas später. Hier zum Einstieg eine kurze Textstelle: Lieutenant General Finn Delgado war inzwischen in die Jahre gekommen. Das konnte nicht einmal er abstreiten. Dennoch fühlte er sich wie ein Jüngling, der nur halb so viele Jahre zählte. Vor allem, wenn er aus diesem stickigen Büro herauskam, in dem er mehr Zeit verbrachte, als zu Hause. Solche Missionen liebte er. Wenn er endlich zur Abwechslung das Kommando einer Einheit Schattenlegionäre übernehmen konnte. Finn musste einfach ehrlich zu sich selbst ein. Er war kein Schreibtischtäter, sondern ein Mann der Tat. Finn Delgado war Soldat durch und durch. Finn ging die Reihe an Schattenlegionären ab, die die Besucher von der Tribüne mit den Würdenträgern trennte. Zu ihrer Unterstützung war eine Abteilung Drizil-Elitekommandos abgestellt worden. Die Elitetruppen der Drizilföderation waren als Reaktion auf die Schattenlegionen aufgestellt und ausgebildet worden. Finn wusste die noch nicht so recht einzuordnen. Er gab aber zu, dass sie in ihren weißen Panzerrüstungen einen imposanten Anblick boten. Ein ungewohnt lautes Knacken durchdrang seinen Helm. Jemand versuchte, eine Kommverbindung zu etablieren. Die ersten Worte, vermochte Finn nicht zu verstehen. Er brach seine Inspektion ab und ging ein wenig auf Abstand, in der Hoffnung, weitab der jubelnden Menschen und Drizil die Person auf der anderen Seite besser verstehen zu können. „Delgado … Delgado … hören Sie mich?“ „Valentine?“, erwiderte der General verdutzt. „Was ist denn los? Sie wirken ja total aufgelöst.“ Es folgte erneut eine Litanei an Worten, die der Oberbefehlshaber der Schattenlegionäre nicht verstand. Dann drei Begriffe, die an Klarheit nicht zu überbieten waren: „Angriff steht bevor!“ In diesem Augenblick wurde die Colossus von Torpedobeschuss eingehüllt. Die Explosionen überzogen den brandneuen Dreadnought vom Bug bis zum Heck. Kleine, wendige Flugobjekte zogen in Schwärmen an dem Kampfschiff vorbei. Weitere Detonationen deckten es ein. Der Dreadnought war eigentlich nicht für den Flug in einer Atmosphäre geeignet. Man hatte ihn nur zu Demonstrationszwecken und wegen des dramatischen Effekts tiefer sinken lassen. Nun hing das verdammte Ding über der zukünftigen Hauptstadt des Planeten und drohte abzustürzen. Die Steuerbordbreitseite wurde schwer getroffen und das gewaltige Kriegsschiff neigte sich auf dieser Seite bedenklich gen Boden. Finn biss sich auf die Unterlippe, befürchtete er schon das Schlimmste. Die Besatzung gewann jedoch den Kampf gegen die Schwerkraft. Die Fluglage der Colossus stabilisierte sich. Es gewann sogar langsam an Höhe. Unendlich vorsichtig, schob sich der Rumpf des Dreadnoughts durch die Wolkendecke Richtung Weltraum. Der unbekannte Feind war mit der Colossus aber noch nicht fertig. Unaufhörlicher Beschuss hämmerte auf bereits geschlagene Wunden ein. Ein Teil der gegnerischen Jäger drehte urplötzlich von der verwundeten Beute ab und griff die Stadt an. Ohne Mitleid oder Zögern bombardierten sie die Wohncontainer der Drizil. Bei allem Mitgefühl, bewegte den Anführer der Schattenlegionen in diesem Moment nur eines: „Holt den Präsidenten von der Bühne! Sofort!“